Freitag, 22. April 2016

Vergiss mich. Bitte nicht.

Ich freue mich für dich. Wirklich.

Denn du hast ihn wieder. Den Freund, den du drei Jahre lang schmerzlich vermisst hast. Den Freund, den du wegen einer kleinen Dummheit hast gehen lassen.
Du hast ihn wiedergetroffen, du bist auf ihn zugelaufen und er hat dich mit offenen Armen empfangen. Beste Freunde. Die Chemie stimmt immer noch. Ihr könnt reden und verbringt Zeit miteinander. Viel Zeit.

Zeit, die dir fehlt. Für mich.

Denn wir haben seit ein paar Wochen wieder miteinander zu tun, es ist nicht mehr so spannend, so aufregend. Es gibt nicht mehr soviel neues (obwohl wir weiterhin fünf Stunden am Stück reden, als wären es zwei Minuten.)
Du vergisst mich. (Bitte nicht.)

Ich werde niemals niemals gegen diesen Menschen ankommen. Denn er ist dir viel näher als ich. Er hat mehr mit dir erlebt, er hat dich geprägt, er war in den acht Jahren da, in denen ich nicht da war und vorher auch schon. Er war bei dir. In den schlimmsten und schönsten Momenten.
Anders als ich.

Ich bin die Zeit nicht wert.

, Ziska.

Donnerstag, 14. April 2016

Absagen.



Unser erstes Treffen.
Ich würde dich auch nicht mehr loslassen...“ Er sieht mich an, mit diesem Blick der Bände spricht. Das Lächeln und der gleichzeitige Schmerz in seinen Augen lassen mich tief in seine Gefühle eintauchen.
„Du kennst mich doch gar nicht mehr richtig!“ werfe ich ihm vor. Nicht, weil ich will, dass er seine Aussage revidiert, sondern weil ich nicht weiß, was ich erwidern soll. Er hat mich damals losgelassen, vor acht Jahren. Er hat mich gehen lassen. Er hat ein aufregendes spannendes Leben gehabt, ein Leben ohne mich. Und jetzt, in diesem Moment, in dieser Zeit, würde er mich nicht mehr loslassen?
Denkst du nicht, dass ich dich besser kenne, als manch anderer? Du bist bei uns zu Hause groß geworden!“ Ja, vielleicht stimmt das, weil seine kleine Schwester meine beste Freundin ist. Aber im Hier und Jetzt kennt er mich nicht mehr. Er durfte hinter die Kulissen blicken, er durfte Dinge sehen, die sonst keiner sehen darf. Ich war ehrlich zu ihm – bis vor vier Wochen.

Jetzt fühlt es sich so an, als hätte er mich längst losgelassen. Wieder. Wieder. Das gleiche Gefühl wie vor acht Jahren. Nicht wichtig genug.
Ich bitte ihn um ein Treffen. Ich brauche ihn. Ich muss über das reden, was gerade in meinem Leben passiert. Und er sagt ab. Vier Wochen lang.
Gestern:
„Du kannst gerne am Wochenende vorbeikommen, vorausgesetzt, das Wetter bleibt schlecht.“
„Ist das eine halbe oder eine  ganze Zusage?“
„Eine halbe.“
Okay, dann sag mir Bescheid, sobald es eine ganze Absage wird.

Ich habe längst aufgegeben. Ich wollte ihn nach letzter und vorletzter Woche schon nicht mehr nach einem Treffen fragen, doch ich habs getan. Jetzt werde ich es nicht mehr tun.

Du bist an der Reihe. Du musst mir die ganze oder die halbe Absage überbringen und du musst entscheiden, wann du mich wiedersehen willst.
Und still und leise, unbemerkt, verabschiede ich mich.

, Ziska.

Sonntag, 10. April 2016

Schach Matt.

Fingerspitzen schreiben schnell und bleiben doch über den Tasten stehen. Sie verweilen bei Worten wie okay und abhängig. Zeit und Du. Vermissen und Gefühle.

Ich versuche das in Worte zu fassen, was gerade in meinem Herzen und in meinem Kopf vor sich geht. Das, was ich träume und das, was die Tage bringen. Ich versuche, alles objektiv zu betrachten und doch tut es weh.

Du spielst gegen mich und ich kann kein Ende von diesem Spiel sehen. Denn ich befinde mich mitten in deinen Spielzügen ohne das ich verhindern könnte, dass du meinem Schach Matt immer näher kommst. Du bewegst dich schnell und wendig ohne mich zu berühren. Du läufst an mir vorbei und doch sehe ich dich nicht. Ich halte Ausschau, doch du rennst. Ich kann mich nicht in deinen Weg stellen.

Ich hab dir beim Beginn unseres Kontaktes gesagt, dass ich dir gegenüber ehrlich bin. Weil ich nicht anders kann. Weil du so bist wie ich. Doch jetzt bin ich unehrlich. Ich sage, dass alles okay ist. Dass ich damit klar komme. Doch das tue ich nicht.

Und heute wieder mal: Schach Matt.

, Ziska.

Und ich hoffe, dass ich bald Worte dafür finde, damit ich sie in dieses Fenster tippen kann und ihr die Worte lesen könnt - nur nicht der, für den sie bestimmt sind. Denn sie könnten zuviel zerstören. Denn die richtige Bedeutung könnte ich nicht erklären.

Dienstag, 5. April 2016

Ohne dich sein.

Das Gefühl ohne dich zu sein.
Acht Jahre lang konnte ich gut damit leben.

Doch jetzt hast du mich angelächelt. Du hast mich angesehen und ich weiß, dass du tatsächlich mich gesehen hast. Mich. Keine Masken.
Ich kann mir nicht mehr einreden, dass ich mir das alles acht Jahre lang nur eingebildet hab. Jeden Blick, jedes Ausweichen. All das war acht Jahre lang real.

Ich kam gut damit zu recht, ohne dich zu sein. Es fehlte mir an nichts. Ich hab mich vergewissert, dass es dir gut geht, es dir an nichts fehlt und es hat mir gereicht zu glauben, dass zwischen uns nichts ist. Und vielleicht nie etwas war.

Jetzt hab ich gemerkt, was es bedeutet, deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Von dir beachtet zu werden. Ich hab dich wieder kennen gelernt und gemerkt, dass es ist wie vor acht Jahren - genauso kompliziert aber immer noch voller Gefühl.

Jetzt kann ich mir nicht mehr einreden, dass es okay ist, wenn du dich nicht meldest. Ich kann mir nicht einreden, glücklich zu sein, wenn ich weiß, dass du dich selber in deinem Kopf gefangen hälst um möglichst wenig zu fühlen.
Ich frage mich, was wäre, wenn.
Ich verabscheue mich selber dafür, doch es erscheint unmöglich, nicht darüber nachzudenken.

Und ich vermisse dich. So wie ich es in den acht Jahren niemals getan hab.
Du fehlst mir.

, Ziska.