Donnerstag, 29. September 2016

Ich bin verloren gegangen.

Du hast mich angesehen.
Einmal.
Zweimal und noch ein drittes Mal. Zu jeder Zeit dachte ich, es sei Zufall. Niemals hätte ich gedacht, dass du nur annähernd ähnlich denken könntest wie ich.

Dann wurden die langen Gedankenketten, die ich seit Jahren hegte und pflegte, unterbrochen von Worten, Treffen, vielen Augenblicken. Von zu viel Nähe und zu wenig Respekt. Von zu vielen Fehlern und dem Schmerz in meiner Brust. Die Gedanken blieben still knapp unter der Oberfläche und das Brennen hörte nicht auf.

Es tat weh, dass der Mensch, der meinte so zu sein wie ich, nicht so war wie ich - sondern die Form von mir, die ich nicht werden möchte. Bereit, jedem sein Lebensmodell und seine Gedanken überzuziehen. So, wie eine zu große Mütze, hinderten mich deine Worte daran, zu mir selber zu finden. Obwohl du genau das bezwecken wolltest, mit deinen guten Ratschlägen.

Ich entfernte mich von mir selber in dem festen Glauben daran, dass ich mich finden würde.
(Ich habe mich bis heute nicht wiedergefunden.)

Dann hab ich dir alles gesagt. Ehrlichkeit war schon immer meine Schwäche. Vieles bleibt in mir drin, doch zu dir war ich ehrlich. Und ich bekam lediglich ein abrupt beendetes Gespräch, anderthalb Wochen später einen von mir getippten Monolog in unserem Chatfenster und sonst nichts.

Du regst dich nicht. Du sagst kein Wort.

Nicht schlimm, ich muss mich selber beruhigen. Mein Magen rebelliert, meine Brust schmerzt. Ich habe dich verletzt und das weiß ich auch, aber noch mehr habe ich mir selber weh getan. Mit der anfänglichen Unehrlichkeit, der folgenden Ehrlichkeit und der Gewissheit, dass ich dich verloren habe. (Obwohl ich dich sowieso nicht so will, wie du mich.)

, Ziska.

Den Unterschied zwischen dem wahren Vermissen und dem Schmerz über das Verlorene kann ich deutlich spüren.

2 Kommentare:

  1. liebe zis,
    ich danke dir so sehr für dein dasein. <3
    ich denke an dich.

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  2. Liebe Ziska,
    danke danke danke für deine Worte, sie haben mich berührt <3
    Ich möchte dich gern ein bisschen festhalten und dir ein großes Pflaster gegen das Vermissen aufkleben...
    Eine virtuelle Umarmung an dich,
    Anna.

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