Unser erstes Treffen.
„Ich würde dich auch nicht mehr loslassen...“
Er sieht mich an, mit diesem Blick der Bände spricht. Das Lächeln und der
gleichzeitige Schmerz in seinen Augen lassen mich tief in seine Gefühle
eintauchen.
„Du kennst mich doch gar nicht mehr richtig!“ werfe ich ihm
vor. Nicht, weil ich will, dass er seine Aussage revidiert, sondern weil ich
nicht weiß, was ich erwidern soll. Er hat mich damals losgelassen, vor acht
Jahren. Er hat mich gehen lassen. Er hat ein aufregendes spannendes Leben gehabt, ein Leben ohne
mich. Und jetzt, in diesem Moment, in dieser Zeit, würde er mich nicht mehr loslassen?
„Denkst du nicht, dass ich dich besser kenne, als manch anderer? Du bist bei uns zu Hause groß geworden!“ Ja, vielleicht stimmt das, weil seine kleine Schwester meine beste Freundin ist. Aber im Hier und Jetzt kennt er mich nicht mehr. Er durfte hinter die Kulissen blicken, er durfte Dinge sehen, die sonst keiner sehen darf.Ich war ehrlich zu ihm – bis vor vier
Wochen.
„Denkst du nicht, dass ich dich besser kenne, als manch anderer? Du bist bei uns zu Hause groß geworden!“ Ja, vielleicht stimmt das, weil seine kleine Schwester meine beste Freundin ist. Aber im Hier und Jetzt kennt er mich nicht mehr. Er durfte hinter die Kulissen blicken, er durfte Dinge sehen, die sonst keiner sehen darf.
Jetzt fühlt es sich so an, als hätte er mich längst
losgelassen. Wieder. Wieder. Das gleiche Gefühl wie vor acht Jahren. Nicht
wichtig genug.
Ich bitte ihn um ein Treffen. Ich brauche ihn. Ich muss über das reden, was gerade in meinem Leben passiert. Und er sagt
ab. Vier Wochen lang.
Gestern:
„Du kannst gerne am Wochenende vorbeikommen, vorausgesetzt,
das Wetter bleibt schlecht.“
„Ist das eine halbe oder eine ganze Zusage?“
„Eine halbe.“
„Okay, dann sag
mir Bescheid, sobald es eine ganze Absage wird.“
Ich habe längst aufgegeben. Ich wollte ihn nach letzter und
vorletzter Woche schon nicht mehr nach einem Treffen fragen, doch ich habs
getan. Jetzt werde ich es nicht mehr tun.
Du bist an der Reihe. Du musst mir
die ganze oder die halbe Absage überbringen und du musst entscheiden, wann du
mich wiedersehen willst.
Und still und leise, unbemerkt, verabschiede ich mich.
♥, Ziska.
WAs für ein trauriger Text... So etwas erleben zu müssen ist schlicht und ergreifend immer scheiße. Anders kann man es nicht in Worte fassen.
AntwortenLöschenJa, Absagen sind immer scheiße. Zumindest, wenn sie immer und immer wieder kommen. Hoffe, hast noch nicht so viele Absagen in deinem Leben bekommen :)
LöschenL♥ebst Ziska :-)
AntwortenLöschen"Sei jedem Abschied voraus!" (Rainer Maria Rilke)
Anonym, wenn ich doch nur einen Namen von dir wüsste...
LöschenDanke für dein Zitat! Leider bin ich diesem Abschied nicht voraus, in keinster Weise. Und obwohl ich mich verabschiedet habe, und es deswegen nicht so weh tun sollte, wenn der andere Mensch sich verabschiedet, so schmerzt es doch.