Montag, 13. Oktober 2014

Vergangenheitsmenschen.

Menschen können auf unterschiedliche Arten wieder an deinem Leben teilnehmen.

Manchmal, da entwickelt sich ein Gespräch. Über die Vergangenheit. Wie schön die Zeit war, wie weh der Abschied getan hat und das von Verzeihen und Vergessen keine Rede sein kann. Dann spricht man über die kleinen und großen Verletzungen, die anderen Menschen, die Anteil genommen haben. Man lebt für ein paar Tage wieder in der Vergangenheit, sie tut wieder weh. Bis der Gesprächsstoff erschöpft ist und man wieder zwei Jahre nicht voneinander hört, bis die Briefe wieder ausgegraben werden und Worte und Bilder das alte Gefühl wieder aufflammen lassen.

Dann aber gibt es die Menschen, mit denen man so viele Gespräche über die Vergangenheit geführt hat, dass es kein Wort mehr gibt, dass darüber gesprochen werden sollte.
Und wenn man einfach nicht loslassen kann, dann beginnt man, die Menschen wieder an seinem Leben teilhaben zu lassen. Ganz plötzlich und auf einmal fließen Worte, die man früher, nach dem Abschied, niemals mehr hatte schreiben wollen. Geschichten werden erzählt, Alltag wird gelebt, mit erlebt. Man möchte den anderen wieder um sich haben und wenn es nur gelegentliche Nachrichten bei WhatsApp sind. Und in manchen Momenten hält man inne und weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung war. Es hatte einen Grund, warum der Mensch nicht mehr zu einem gehörte. Warum er fast zwanghaft wieder in die Gegenwart gezerrt werden musste.

Ich hab meinen Grund wieder gefunden.
Du legst keinen Wert darauf.
(an meinem Leben teilzunehmen)

, Ziska.
P.S.: Macht ihr solche Erfahrungen auch?