Donnerstag, 17. Juli 2014

Glücklichkeit.

Klausurphase.
Wer kennt den Stress nicht? Den Druck. Die permanente Müdigkeit. Das Übervoll-sein des Kopfes, der irgendwann vor lauter Schlafmangel auf den Schreibtisch sinkt und zu schwer ist, um ihn wieder hochzuheben. Dieses Gefühl, von allem genervt zu sein, was aufheitern möchte - "Du verstehst doch gerade eh nicht, wie es mir geht!"
Seit Wochen geht es mir so. Und 200 anderen Studenten auch. Wir wohnen unter einem Dach. Nerven uns. Alle reden vom Lernen, es gibt keine Sekunde, in der man den Kopf abschalten kann. Lerngruppen in den Sitzecken, so laut, dass man sie durch die Tür reden hört. Eigene Lerngruppen, die einem vor Augen führen, wie wenig man eigentlich erst kann.
Und dann heute.
Kurzurlaub.
Zwei von fünf Klausuren hinter uns. Und ich packe meine Mädels in mein Auto. Nehme sie mit zu mir. Wir sitzen einfach nur da, mitten in der Mittagssonne. Unsere Haut verfärbt sich rot. Dann braun. Wir rutschen in den Schatten, reden, schweigen, mit geschlossenen Augen, mit gegen die Sonne zusammengekniffenen Augen um möglichst viel von diesem Moment mitzunehmen.
Wir spielen mit den Kindern, Sandkasten, Pool, Trampolin. Sehen ihre Ausgelassenheit und lassen uns anstecken, von großen blauen Strahleaugen, die nicht anders können, als lieb gucken. Wir lassen uns mitreißen von verschwitzten Kindergesichtern, die in der brütenden Hitze Fußball spielen. Deutschland gegen Argentinien - natürlich gewinnt er mit zwei Toren gegen mich.
Wir essen ein Eis. Ein großes, kaltes, buntes Eis. Ananas, Erdbeere, Schokolade. Weltmeistereisbecher getauft. Wir lachen. Reden. Genießen. Wir sind ganz wir. Klausuren sind vergessen. Wir blicken in den Himmel, fotografieren wie verrückt alles, was euch an meinem Ort gefällt und rennen um die Wette.

Wir drei, wir haben diesen Tag geprägt. Heute. Ist dieser eine Tag gewesen, den ich seit langer Zeit wieder genießen konnte. Glücklich. Wirklich glücklich.
Kein anderer Tag kommt dagegen an, denn heute, das waren endlich wir. Nicht mehr die gehetzten Studenten, sondern Freundinnen, die angekommen waren. Gemeinsam. Zusammen.
Dieser eine Tag, der mich über die nächste Woche hinwegretten wird und hoffentlich für immer in meinem Kopf bleiben wird.
Ich bin glücklich.
Hoffentlich hält das Gefühl an, denn es fühlt sich gut an.
, Ziska.

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