Sonntag, 1. Juni 2014

Wo ist zu Hause?

Und wieder einmal komme ich irgendwo an. Da wo nicht richtig mein zu Hause ist, aber irgendwie doch. Da, wo ich erstmal das Fenster nach dem Wochenende aufreiße, das Radio anmache und meinen Koffer in den Schrank räume. Da, wo ich wieder bis Freitag sein werde. Da, wo ich esse, meine Freunde treffe, meine Unisachen erledige und die Sonne untergehen sehe. Da, wo es genauso ruhig ist wie bei mir zu Hause. Nur mit weniger Autos, dafür mit mehr Flugzeugen.



Dieser Ort, den ich so nehmen muss, wie er ist, weil er nicht zu ändern ist, den sehne ich jede Woche herbei und verfluche ihn dann doch wieder. Ich wünschte, er wäre mehr meins. Aber es gibt 200 Zimmer die exakt gleich aussehen, und die sich für 200 Menschen wie zu Hause anfühlen müssen, auch wenn jeder genau weiß, dass es das nicht ist.


 Denn sobald man freitags ins Auto steigt, den Koffer im Kofferraum, das Radio anmacht und das Fenster aufreißt um eine Woche Stillstand wegzulüften, dann weiß man, es geht nach Hause.



Wo also bin ich zu Hause? Hier, in diesem Zimmer, wo weiße unveränderliche Wände, weiße Bettwäsche und blaue Vorhänge vorherrschen? Wo ich die meiste Zeit verbringe?
Oder doch da, wo ich selber mein Reich habe, aber nur zwei von sieben Tagen verbringen?

Was bedeutet zu Hause?

, Ziska.

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