Samstag, 12. April 2014

Rettung.

Gestern war ich so in meine Vergangenheit versunken, so in diesen Gefühlen eingeschlossen, ich konnte Wahrheit nicht mehr von Lüge und Gegenwart nicht mehr von Vergangenheit unterscheiden.
Ich schrieb alles auf, jedes Gefühl, jeden Gedanken. Und verschickte sie. An den falschen Menschen.

Er hat einen anderen Beigeschmack, wenn er die Worte "unsere Vergangenheit" hört. Er schmeckt ein wenig süß aber niemals dieses bittere, verdorbene, dass sich in meinem Mund breit macht. Er sieht alles in einem sanften Licht aber ich sehe die harten Kanten, die zurück geblieben sind.
Ich erzählte ihm alles, was ich dachte, erfuhr aber nichts von ihm. Ich spürte, wie ich schwach wurde, wie ich immer mehr erfahren wollte, hing in der Luft, ständig mit dem Gefühl, bald den Boden zu berühren. Den trockenen, harten Boden. Er sprach nicht. Er las, was ich schrieb, verstand aber nichts davon.

Gestern Abend weckte sie mich dann auf.
Es ist nicht er, den ich brauche um mit der Vergangenheit abzuschließen. Er ist nicht derjenige, der mich auffangen kann, wenn auf einmal die alten Texte wieder da sind, der alte Schmerz, die alte Sehnsucht, die alten Gedanken. Er ist es nicht.
Früher, da war er es mal. Für einen kurzen Moment, nachdem all das geschehen war.
Heute ist er jemand, den ich nicht mehr kenne und der mich nicht mehr kennt. Der etwas anderes von mir erwartet, als diese Schwäche. Und dabei hat er es nicht einmal verdient, diese Schwäche zu sehen. Er hat es nicht verdient, mich so verletzt zu sehen. Zu erfahren, dass ich mich heute noch mit diesen Gefühlen beschäftige. Ich habe alles vier Jahre zurück gehalten. Und das war gut so. Denn er mag der Auslöser gewesen sein, aber nicht derjenige, der es heute verhindern kann.
Ich bin jetzt auf diesem Eis eingebrochen, aber hatte die Hand, die mich wieder hinausgezogen hat, aus dem eiskalten, lähmenden Wasser.
Ich stehe wieder oben, blicke auf die vergangenen Tage und bin froh, dass sie vorbei sind.
http://imgfave.com/

Ein kurzer Einbruch, Schwäche, keine Worte von ihm, zu viele von mir.
Es ist nicht er, mit dem ich nicht abschließen kann, sondern die schmerzenden Gefühle von damals.

, Ziska.

P.S.: Habt ihr auch so einen Menschen, der euch früher mal weh getan hat? An den ihr heute noch denkt? Dem ihr heute noch so viel schreiben wollt? Und dann merkt, dass es nur die Gefühle sind, die vergangenen Gefühle, die euch weh tun und nicht dieser Mensch selber?

Montag, 7. April 2014

Auf ein Neues.

http://imgfave.com/

Hallo ihr Lieben,

nicht immer hat man einen guten Tag hinter sich. Manchmal war's im Büro nicht so toll, in der Schule oder in der Uni. Man kommt nach Hause, wirft die Tasche in die Ecke und will sich am liebsten ins Bett verkriechen, weg aus dieser Welt, von den Problemen, weg von den Leuten, die sich um einen sorgen und fragen, was denn los ist. Man will nicht ständig sagen, alles ist gut, obwohl es nicht stimmt. Obwohl rein gar nichts in Ordnung ist.
Und dann, dann liegt man da und starrt Löcher in die Luft. Fragt sich, warum man mit niemandem reden konnte oder wollte. Will einfach nur in den Arm genommen werden. Aber es ist niemand da. Und man möchte auch niemanden stören, jeder hat seine eigenen Probleme, keiner kann einfach mal so vorbei kommen. Nachrichten schreiben? Die machen nur noch mehr traurig, denn da merkt man wie weit entfernt man von allen ist.

Aber in diesen Momenten sollte man eins nicht vergessen. Sie vergehen. Egal, wie tieftraurig oder enttäuscht oder sauer man in einem Moment ist, manchmal ist nach einer Umarmung schon ein bisschen mehr Sonne am Himmel oder nach einem Lächeln eine kleine Wärme im Herzen.
Ich weiß, in einem solchen Moment sieht man das alles nicht. Wie oft höre ich zusätzlich zu all dem Kram, der in meinem Kopf ist, auch noch Musik um es unerträglich zu machen. Aber am nächsten Tag, wenn ich aufstehe, merke ich, dass alles ein bisschen besser geworden ist. Das schwarz ist verschwunden und ich kann mich all dem stellen.
Zeit heilt manchmal eben doch Probleme.
Nutzt die schlechten Momente, um mal sauer zu sein. Die Menschen, die ihr liebt werden es verkraften. Am nächsten Tag, wenn der schlechte Moment vorbei ist, werden sie euch in den Arm nehmen und sagen, gut, dass es dir wieder besser geht.
Lasst euch gehen und sagt dann "Auf ein Neues." Es wird schon alles gut werden.
, Ziska